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19/06/2023Lea Kumpf ist Mountainbike Downhill Meisterin 2023


Bereits am ersten Maiwochende begann für die Mountainbike-Downhillfahrer in Todtnau im Schwarzwald die neue Wettkampfsaison, da an diesem Wochenende ein Rennen der schweizer Hot Trail Serie im ältesten Bikepark Deutschlands ausgetragen wurde. Die dortige Downhillstrecke gilt mit einer Länge von 2,7 km und über 450 Tiefenmeter als eine der anstrengendsten und besten in ganz Deutschland.
Unter den Fahrern und Fahrerinnen, die diese Veranstaltung nutzen um in die neue Saison zu starten war auch die für das in Weinheim ansässige Downhill Talent Team fahrende Lea Kumpf aus Waldbrunn.
Pünktlich zum Start des Trackwalks am Freitagnachmittag öffnete Petrus die Schleusen und die Fahrer mussten im Dauerregen die Strecke zu Fuß besichtigen. Am Samstag klarte das Wetter aber auf, und die Fahrer konnten bei Sonnenschein und auf der immer stärker abtrocknenden Strecke ihre ersten Trainingsrunden bestreiten. Nach den Trainings am Vormittag, stand für die knapp 300 Teilnehmer am Samstagnachmittag dann der Qualifikationslauf auf dem Plan. Da es in diesem Cup eine separate U19 Wertung gibt, musste die 17-jährige Odenwälderin nicht in der Damenklasse starten, so wie es im deutschen iXS Downhil-Cup der Fall ist. Es gelang ihr zwar kein komplett fehlerfreier Lauf, aber mit der Gesamtzeit von 4 Minuten und 8 Sekunden konnte sie mit 2,2 Sekunden Rückstand auf die Schweizerin Emma Iten auf den zweiten Platz fahren.
Der Sonntagvormittag konnte dann nochmal zum Training genutzt werden, bevor im Anschluß die Finalläufe starteten, zu dem sich Lea Kumpf um 14:30 Uhr ins Starthaus begab um ihre letzte Fahrt an diesem Wochenende zu bestreiten. Durch einen kurzen Regenschauer war die Strecke zwar wieder an einigen Abschnitten feucht, aber generell hatte sie sogar etwas mehr Gripp als noch am Vortag. Trotz einer nicht ganz fehlerfreien Fahrt konnte sie ihre Qualifikationszeit vom Samstag nochmal um fast 10 Sekunden verbessern, so dass sie gebannt auf die letzte Fahrerin wartete. Da wie üblich in umgekehrter Reihenfolge der Ergebnisse vom Samstag gestartet wird, ging als letzte Fahrerin die Trainingsschnellste des Vortages auf die Strecke. Durch einen Ausrutscher büßte diese aber wertvolle Zeit ein, so sie sich im Ziel um knapp 8 Sekunden durch Lea Kumpf geschlagen geben musste. Mit diesem erfreulichen Saisonstart ging es dann vom 18. bis 21.05.2023 zum Bike Festival nach Winterberg im Sauerland. Neben dem Expo Gelände mit über 100 ausstellenden Firmen, wurden während den vier Tagen auch Rennen in vielen verschiedenen Disziplinen ausgetragen, darunter traditionell auch der erste Lauf des iXS Downhill Cups. Die dortigen Streckenbauer hatten sich wieder die größte Mühe gegeben um eine interessante und anspruchsvolle Strecke in den dortigen Hang zu bauen. Nach dem Trackwalk und dem freien Training am Freitag, standen am Samstag das Pflichttraining und der Qualilauf auf dem Programm. Hier konnte sich Lea Kumpf mit einer Zeit von 2:05.681 überraschend auf den sechsten Platz in der Damenkonkurrenz fahren.


Lea startete im Finallauf am Sonntag daher als sechtsletzte Fahrerin und schaffte es als bis dahin einzige Fahrerin unter zwei Minuten zu fahren und kam in 1:59.295 als schnellste ins Ziel. Erst die aktuelle australische Meisterin und konstante Weltcupfahrerin Sian A‘Hern konnte mit einer Zeit von 1:58.666 die Strecke schneller bewältigen. Anna Newkirk aus den USA zeigte in 1:53.718, dass ihre schon erreichten Weltcupsiege der Juniorenklasse keine Zufallstreffer waren. Den Sieg holte sich dann die amtierende Deutsche Meisterin und Vize-Weltmeisterin Nina Hoffmann in hervorragenden 1:50.500 Minuten. Für Lea blieb der vierte Platz, eine riesengroße Leistung, da sie als jüngste Fahrerin am Wochenende auch noch zweitbeste Deutsche hinter Nina Hoffmann war. Mit diesem Ergebnis ging es dann bereits am darauffolgenden Wochenende zum nächsten Lauf nach Willingen, ebenfalls im Sauerland, keine 30 km von Winterberg entfernt. Dieses Renne wurde gleichzeitig als diesjährige Deutschen Meisterschaft gewertet, was für alle Fahrer natürlich noch ein zusätzlicher Ansporn bedeutete. Auf dieser sehr schnellen Strecke kam die 17-jährige Waldbrunnerin nicht ganz so gut zurecht wie in Winterberg und gleich im ersten Training am Freitag musste sie zu Boden gehen. Neben einer leichten Prellung und Abschürfungen hatte sie glücklicherweise keine größeren Blessuren davongetragen, so dass sie kaum Beeinträchtigungen für den weiteren Verlauf des Wochenendes hatte. Beim Seeding-Run kam sie mit einer Zeit von 2:27.472 in Ziel, was in der Summe die sechstbeste Zeit in der Damenklasse für sie bedeutete. Auch durch einen weiteren Sturz am Sonntagvormittag lies sie sich nicht abhalten bei Ihrem Rennlauf ihre Zeit nochmal zu verbessern und kam nach 2:24.513 Minuten ins Ziel. Dies bedeutete letztendlich den 7. Platz in der Cupwertung, viel wichtiger für sie war jedoch, dass sie mit dieser Zeit über 7 Sekunden schneller als die nächstbeste Juniorin war und sie sich somit nach 2022 zum zweiten Mal den Titel der Deutschen Meisterin in der Klasse U19 erreichen konnte.


– Bilder von Privat