Nachdem Corona bedingt nahezu allen nationalen
Mountainbike-Downhill Wettkämpfe abgesagt wurden, fand sich mit der Thüringen
Alpin GmbH ein Veranstalter der sich kurzfristig dazu bereit erklärte, den Lauf
zu Deutschen Downhill Meisterschaft auszutragen. Veranstaltungsort am
26./27.09.2020 war der kleine Ort Steinach in Thüringen, direkt neben dem
Rennsteig gelegen, dem ältesten und meistgelaufenen Weitwanderweg Deutschlands.
Ein Downhill-Rennen zeichnet sich dadurch aus, dass die Teilnehmer(-innen) eine
fahrtechnisch sehr anspruchsvolle Strecke in kürzester Zeit zurücklegen müssen.
Dabei geht es in der Regel steil bergab und Sprünge, Stein- und Wurzelfelder
müssen befahren werden. Nach verschiedenen Trainingsläufen sowie einem Qualifikationslauf,
wird letztendlich derjenige als Sieg gekürt, der im Finallauf die schnellste
Zeit fährt.
Für den VfR Waldkatzenbach ging Lea Kumpf an den Start, die sich mangels
Rennalternativen kurzfristig dazu entschied, sich zu ihrem ersten Downhill
Rennen überhaupt anzumelden. Da es im Downhill extrem wichtig ist die Strecke
zu kennen, erfolgte die Anreise bereits am Freitagvormittag, um sich im offenen
Training mit den Verhältnissen etwas vertraut zu machen. Am Samstagvormittag
stand dann das Pflichttraining auf dem Plan, bei dem jeder Teilnehmer die
Strecke mindestens zwei Mal befahren musste. Leider hatte über Nacht das Wetter
umgeschlagen, und begonnen zu regnen, so dass die 1,75 km lange Strecke (250
Höhenmeter) entsprechend aufgeweicht war und eine regelrechte Schlammschlacht
begann. Doch die 15-jährige Waldbrunnerin konnte bei diesen Bedingungen ihr
technisches Können ausspielen und kam mit den Streckenverhältnissen gut
zurecht, so dass sie am Nachmittag im Qualifikationslauf überraschenderweise
sogar knapp die Bestzeit in Ihrer Klasse belegen konnte. Sie war sich jedoch
sicher, dass einige ihrer Konkurrentinnen noch nicht am Limit fuhren, um sich
die schnellste Zeit für den Finallauf am Sonntag aufzusparen. Aber es war auch
klar, dass sie mit einer ähnlichen Zeit durchaus um einen Podestplatz kämpfen
kann. Am Finaltag hatte es dann zwar aufgehört zu regnen, aber bei Temperaturen
unter 10 °C waren die Streckenverhältnisse immer noch identisch zum Vortag. Von
den ersten Starterinnen hatten dann auch zwei Lea Kumpfs Zeit vom Vorlauf unterbieten
können, so dass sie als letzte Starterin gezwungen war, ihre eigene Zeit vom
Samstag zu unterbieten, um die Chancen auf einen Platz auf dem Siegerpodest zu wahren.
Nach einem fehlerfreien Lauf kam sie nach 3:04 Minuten mit ca. 3 Sekunden
Rückstand auf Anastasia Thiele (BSS Devo Team) auf Platz zwei ins Ziel, mit nur
0,6 Zentel Sekunden Vorsprung auf Platz 3, diesen belegte Antonia Enderlin (Team
3Sam Racing). Mit der Deutschen Vizemeisterschaft konnte Lea Kumpf das Jahr
2020 erfolgreich beenden und sie kann hoffnungsvoll in die kommende Saison
blicken.